Thüringer Klöße nach Omas Art
Das wohl bekannteste, traditionelle Kloß-Rezept. Der augenzwinkernden Sage nach sollen die Klöße von keiner geringeren als »Frau Holle« erfunden worden sein. Aber auch Charlotte von Schiller, geborene von Lengefeld, soll sie ebenso gekonnt ihrem späteren bekannten Gatten Friedrich Schiller bei einem Hausbesuch zubereitet haben. Ob das der Grund war, warum er sich für sie und nicht ihre Schwester Caroline – in die er ebenfalls vernarrt war – entschied, entzieht sich unserer Kenntnis. Wer weiß! ;-)
Unsere Oma Alma sowie unsere Tante »Lotti« (Koseform von Charlotte), aus dem mit Thüringen benachbarten Vogtland, konnten sie jedenfalls ebenso gekonnt und unwiderstehlich lecker zubereiten.
Darüber, ob nun die »Echten Thüringer« Klöße tatsächlich eine Erfindung der Thüringer oder der Vogtländer sind streiten sich die Geister. Jedenfalls begann der Kartoffelanbau im Vogtland schon um 1700, was darauf schließen könnte, aber nicht zwingend muss, dass das Kloßrezept dort seinen Ursprung hat. Sicher aber ist, dass Thüringen seinen Ruf »klassisches Kloßland« zu sein, auch ein wenig dem benachbarten Vogtland, von dem ein Teil thüringisch ist, zu verdanken hat.
Vielleicht haben die Vogtländer ja klein beigegeben? Sicher ist jedenfalls, dass die »Vogtländer Klöße« oder auch »Grünen Klöße« (»Griene Kließ«, »Grügeniffte«) nahezu die gleiche Rezeptur und Zubereitungsart haben, wie ihre thüringischen »Verwandten«. Und sicher ist auch, dass die Klöße an einem Sonntag auf den Tisch kommen. Egal, ob in Thüringen, im Vogtland oder im benachbarten Sachsen.
Ein paar kleine Kniffe, sollte man jedoch beachten, damit die Klöße gelingen und sich beim Garen nicht zersetzen. Unsere bebilderte Rezeptanleitung führt wie immer – Schritt für Schritt – ans Ziel.
Gemäß dem Leitsatz der Analogie empfehlen wir zu »Thüringer Klöße nach Omas Art« einen feinfruchtigen, weichen Rotwein aus dem Weinbaugebiet Saale-Unstrut in Thüringen. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für einen »fluffigen« Kloßteig:
Für einen formschönen Kloßteig:
Des weiteren benötigt man:
Ihr seht schon. Wie immer, gibt es nicht nur ein Rezept, sondern zahlreiche Varianten, mit oder ohne Milch usw. usw.. In einigen davon, werden der Kartoffelmasse noch
vom Vortag beigefügt. Auch Kümmel für das Kochwasser ist eine Variante und kommt nicht in allen Rezeptversionen vor. Wer also keinen Kümmel mag, lässt ihn einfach weg.
Für die Semmelwürfel (Croûtons):
Das benötigt man zusätzlich:
Optional zum Abschmecken (nicht original, aber lecker!):
1) Pellkartoffeln in kochendem Wasser mit Kümmel und Salz – je nach Größe – ca. 25–30 Min. weichkochen. Die noch heißen Kartoffeln mit einem Küchenmesser pellen.
Zubereitungstipp: Für ein gutes Gelingen, die gekochten Kartoffeln am besten am Vortag vorbereiten. Durch die Ruhezeit im Kühlschrank verbessert sich die Klebereigenschaft der Kartoffelstärke.
2.1) Rohe Kartoffeln schälen und mit einem Reibeisen oder mit einer entsprechenden Küchenmaschine klein reiben.
2.2) Die geriebenen Kartoffeln in einen Kartoffelsack oder in ein Küchentuch geben …
2.3) … und kräftig auspressen. Das ausgepresste Wasser dabei auffangen.
2.4) Kartoffelwasser vorsichtig abschütten, sodass die abgesetzte Kartoffelstärke zurückbehalten wird. Kartoffelstärke anschließend zu der rohen Kartoffelmasse geben.
Unser Tipp: Unsere heutigen Kartoffeln sind leider auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Zumindest in Bezug auf die in ihnen enthaltene Stärke. So hat es uns unsere Erfahrung gelehrt. Für ein gutes Gelingen empfehlen wir deshalb, der Kartoffelmasse zusätzlich noch 2 TL Kartoffelstärke beizufügen.
2.5) Kartoffelmasse auflockern. Salzen und anschließend mit etwas heißem Wasser oder heißer Milch übergießen.
3) Pfanne mit Butter mittelstark erhitzen. Semmelwürfel darin unter gelegentlichem Wenden goldbraun und knusprig ausbraten. Pfanne vom Herd ziehen.
4.1) Gekochte Kartoffeln fein zerstampfen. Mit etwas Wasser oder Milch einen dicken Brei davon kochen.
4.2) Heißen Kartoffelbrei den rohen Kartoffeln hinzufügen. Mit einem Holzlöffel beide Kartoffelmassen gut miteinander vermengen und zu einer geschmeidigen Masse verarbeiten.
5.1) Kloßteig zu einer Rolle formen. Rolle in acht Stücke teilen. Anschließend einige Semmelwürfel in die Mitte der einzelnen Kloßstücke füllen …
5.2) … und mit nassen Händen Klöße daraus formen. Klöße in Stärkemehl wenden.
6) Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, Klöße portionsweise in das Kochwasser geben. Thüringer Klöße etwa 15–20 Minuten im nun siedenden Wasser ziehen lassen. Sobald sie gar sind, kommen sie an die Oberfläche.
Wer Wert auf den Erhalt seiner Gesundheit legt, sollte vor dem nächsten Kauf von industriell weiterverarbeiteten Fertig-Kloßteig lieber einen Blick auf den »Beipackzettel« werfen. Wir haben mal einen Griff ins Verkaufsregal gewagt und das Produkt nach der Lektüre ganz schnell wieder ins Regal gelegt!
Seit 2009 ist bekannt, dass Kaliumsorbat in Laborversuchen genotoxische Effekte auf menschliche Lymphozyten haben kann. Quelle: Wikipedia
Natriumdisulfit (auch Natriumpyrosulfit oder Natriummetabisulfit genannt) wird wird zwar bei gesunden Menschen durch ein körpereigenes Enzym abgebaut, würde aber sonst zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen führen. Bei Asthmatikern kann es Sulfitasthma auslösen; außerdem sind allergische und allergieähnliche Reaktionen möglich, wenn auch selten. In Lebensmitteln zerstört Natriumdisulfit Vitamin B1. Quelle: Wikipedia
Klöße bzw. Kartoffeln alias »Erdtuffeln«
Kartoffeln, in bestimmten Regionen Deutschlands sowie einigen Nachbarländern auch als »Erdäpfel« oder »Grundbirnen« bzw. »Grumbeeren« (Pfalz)) und weiteren Regionalnamen bekannt, gehören wie auch Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse.
Gemäß statistischen Umfragen ist die Knollenfrucht nach wie vor der Deutschen liebste Beilage und das ist auch gar nicht schlecht.
Kartoffeln sind vitamin- und mineralstoffreich und dabei noch kalorienarm. Vor allem das Vitamin-C ist in nennenswerten Mengen in der Nutzpflanze enthalten. Des weiteren besitzen die Knollen einen hohen Eiweißanteil, der in Kombination mit anderen Zutaten sehr gut von unserem Organismus resorbiert und in körpereigenes Eiweiß transformiert werden kann.
Gekochte Kartoffeln wirken sich allerdings stark auf den Blutzucker aus, da die Stärke durch den Kochvorgang als nahezu reine Glucose im Dünndarm aufgenommen wird.
Lässt man die Kartoffeln nach dem Kochvorgang erkalten und verarbeitet sie dann erst weiter, bildet sich eine »resistente Stärke«, die sich wesentlich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. So werden z. B. Bratkartoffeln klassischerweise aus ERKALTETEN Kartoffeln hergestellt.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Sechsteilige Artikelserie von Oenologin und Wein-Journalistin Nikoleta Makrionitou
Feta, wer kennt ihn nicht? Ohne zu übertreiben, kann man – neben Ouzo und Retsina – Feta als weltweit bekanntes Wahrzeichen Griechenlands bezeichnen. Aber natürlich hat Griechenlands Käselandschaft weit mehr zu bieten als nur ein einzige Käsesorte. Unsere Artikelserie liefert eine kleine Auswahl der weiteren Sorten.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!