Chicken Tikka Masala – Pimped Up
Chicken Tikka Masala – oder kurz »CTM« – ist KEIN traditionelles indisches Gericht und deshalb in Indien weitgehend unbekannt. Das Rezept stammt aus England und wurde dort wahrscheinlich von einem indischen Restaurantkoch erfunden.
Neben der exotischen Gewürzmischung »Garam Masala«, kommen die weiteren Rezeptzutaten recht einfach und überschaubar daher. Um dem Gericht etwas mehr Raffinesse zu verleihen, haben wir deshalb in unserer Variante ein paar Zutaten ersetzt sowie noch weitere hinzugefügt.
Kokosmilch statt Sahne
Sahne ist ein Geschmacksträger und findet auch in der indischen Küche ihre Anwendung. Wir finden jedoch Kokosmilch in Verbindung mit Garam Masala geschmacklich »spannender«. So haben wir die Sahne kurzerhand durch Kokosmilch ersetzt. Wer keine Kokosmilch mag, bleibt halt einfach bei Sahne.
Limettenblätter statt Lorbeer
Oft findet man Lorbeer als Bestandteil eines Chicken Tikka Masala-Rezeptes. Lorbeer ist jedoch nicht gleich Lorbeer. »Indischer Lorbeer«, wird hauptsächlich in der Nordindischen Küche verwendet. Mit seinem zimtähnlichen Duft unterscheidet er sich doch erheblich von unserem Gartenlorbeer.
sind deshalb unserer Ansicht nach die bessere Wahl.
Kulinarisch gesehen sind sie definitiv eine sehr interessante Option. Wir haben uns für Limettenblätter entschieden. Sie sind authentisch, im Supermarkt erhältlich, und werden in der thailändischen wie auch indischen Küche gerne verwendet.
Zwischenbilanz
Kokosmilch harmoniert ganz hervorragend mit den im Rezept verwendeten, indischen Gewürzen. Kaffir-Limonenblätter verleihen dem »Currygericht« (Curry bedeutet im Indischen soviel wie Soße) dazu noch eine interessante, exotische Note.
Pimped Up – das finale Rezept
Das Originalrezept beinhaltet eigentlich nur Fleisch und Sauce. Insbesondere Gemüse wird aber in Indien oft und gern verwendet. Um das Gericht geschmacklich und sensorisch interessanter zu machen, haben wir das »Hühner-Curry« deshalb noch mit fein geschnittenem Gemüse kombiniert bzw. »aufgepeppt«. Geröstete Cashew-Kerne sorgten noch für eine zusätzliche »Knuspernote«.
Zu »Chicken Tikka Masala – Pimped Up« passt ein kräftiger Weißwein mit ordentlich Schmelz. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. Wir wünschen wie stets einen Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Für die Marinade haben wir die Garam Masala-Würzmischung noch mit folgenden Zutaten »gepimpt«, sprich aufgepeppt:
Für den Reis:
Das benötigt man zusätzlich:
für die Limettenblätter.
»Kaffir-Limonenblätter«, alias »Limettenblätter«, schmecken sehr aromatisch und besitzen deutliche Zitrusnoten. Asiatischen Gerichten, insbesondere Curries, verleihen sie so einen besonderen Frische-Kick.
Getrocknet sind sie in Deutschland inzwischen im gut sortierten Supermarkt – oder in Asialäden – relativ leicht zu bekommen.
Gernekochen – mit Wein genießen-Tipp:
Am besten, lässt man die Blätter im Ganzen mitkochen. Damit sie nicht zerbröseln, gibt man sie in einen Teebeutel oder benutzt alternativ ein Tee-Ei.
Eine typische Garam Masala-Gewürzmischung besteht aus:
Die Mischung kann – je nach Produzent – variieren. Wir haben uns für eine grobe, nicht fein gemahlene Mischung entschieden und diese dann »frisch« gemörsert und geröstet. Das Ergebnis ist definitiv aromatischer!
Sechs Geschmacksrichtungen werden in der indischen Küche kategorisiert:
Ein indisches Gericht gilt als perfekt, wenn alle Komponenten darin enthalten sind. Wir haben versucht, dieser Philosophie mit unserer speziellen Rezeptvariante so nahe wie möglich zu kommen. Alle sechs Geschmäcker in nur einem Rezept zu vereinigen, ist allerdings kein leichtes Unterfangen und gelingt deshalb nur selten.
1) Hühnerbrust waschen, trockentupfen und in Stücke schneiden. Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch schälen und klein hacken. Mit einer feinen Küchenreibe etwas Zitronenschale abreiben. Den Saft einer halben Zitrone auspressen. Restliche Zutaten bereitstellen.
2) Alle Zutaten für die Marinade gut mit dem Geflügelfleisch vermengen. Hühnerbrust zugedeckt mindestens 2 Std. – besser über Nacht – im Kühlschrank marinieren lassen.
3) Frische Tomaten kreuzweise einritzen und 1 Min. in kochendes Wasser geben. Tomaten mit kaltem Wasser abschrecken. Anschließend enthäuten und in kleine Stücke schneiden.
4) Cashewkerne ohne Fett unter Aufsicht rösten. Kerne anschließend sofort aus der Pfanne nehmen.
5) Gemüse waschen und putzen. Zucchini und Fenchel in Streifen, Karotten schräg in feine Scheiben schneiden. Ingwer, Zwiebel und Knoblauch schälen und klein hacken. Restliche Zutaten bereitstellen.
6) Topf mit Geflügelfond zum Kochen bringen. Basmati-Reis unter fließendem Wasser abbrausen. Reis gemäß Packungsanweisung kochen. Topf von der Kochstelle ziehen. Reis im Topf mit aufgelegtem Deckel warm halten.
7.1) Garam Masala im Mörser zerstoßen. Beschichtete Pfanne mittelstark bis stark erhitzen. Würzmischung kurz darin anrösten …
7.2) … und danach mit dem Fond ablöschen. Anschließend die Tomatenwürfel zufügen und kurz aufkochen lassen.
7.3) Kokosmilch zufügen und unterrühren.
7.4) Restliche Zutaten, einschließlich Kaffir-Limonenblätter, zufügen …
7.5) … und kurz im Curry garen lassen.
Zubereitungstipp: Wenn man dem Curry eine sämigere Konsistenz verleihen möchte, kann man ihm einen Kochlöffel gekochten Reis hinzufügen.
8) Bratfett in beschichteter Pfanne mittelstark bis stark erhitzen. Geflügel darin portionsweise (auf ausreichend Abstand achten) knusprig braten und anschließend in das Curry geben. Mit frisch gemahlenem Pimentpfeffer und einer Prise Zimt abschmecken.
9) »Chicken Tikka Masala« zusammen mit dem Reis auf vorgewärmten Tellern geben. Final noch mit etwas frisch gehacktem Koriander und den Cashewkernen garnieren.
Hähnchenfleisch
Hähnchenfleisch besitzt einen hohen Anteil an hochwertigem Eiweiß. Hinzu kommen die Mineralstoffe Kalium und Eisen. Beide erfüllen wichtige Funktionen im gesamten Stoffwechsel. Als ausreichender Eisenlieferant, ist Geflügel aber eher ungeeignet. Hierfür muss man auf »rotes Fleisch« wie z. B. Rind oder Lamm zurückgreifen.
Dafür stecken in Geflügel ausreichend B-Vitamine, wie bspw. Niacin, B1 und B2. Diese können vom menschlichen Organismus ganz einfach mit dem Verzehr von Geflügelmahlzeiten aufgenommen werden.
Kokosmilch
Mit ihrem hohen Fettgehalt zählt Kokosmilch – auch wenn sie mittlerweile mit reduziertem Fettgehalt erhältlich ist – nicht gerade zur Gruppe der »Low-Fat-Nahrungsmittel«. Jedoch handelt es sich dabei um sogenannte »mittelkettige Fettsäuren« (MCT's), die nicht als Fett gespeichert, dafür aber direkt als Energielieferant genutzt werden können. Zudem ist der hohe Fettgehalt mitverantwortlich für den leckeren Geschmack der Kokosmilch.
Mit den Vitaminen C, B1, B2, B3, B4, B6 und E, kann sie den menschlichen Vitaminhaushalt in Bezug auf eine gesunde Ernährung durchaus unterstützen. Zudem verfügt sie mit Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen über reichlich Mineralstoffe. Auch die Spurenelemente Schwefel, Mangan, Jod, Zink, Selen und Kupfer sind in Kokosmilch enthalten.
Ghee alias Butterschmalz alias Braune Butter alias Nussbutter
Wie Claudia und Jürgen auch in ihrem Workshop » schreiben, gibt es viele Namen für »Braune Butter«, der vom Milcheiweiss befreiten (geläuterten) Variante der Basisbutter. Um den Begriff »Ghee«, wird seit einiger Zeit ein Hype gemacht, dabei handelt es um nichts anderes als eben Braune Butter.
Mit dem Begriff »Ghee« ist allerdings auch eine Lebensphilosophie verbunden. Das hat auch die Industrie erkannt und so kommt es, dass man »Ghee« im Verkaufsregal meist höherpreisig vorfindet als eben »ordinären« Butterschmalz. Greifen Sie in diesem Fall also ruhig zum Butterschmalz, artgerechte Freilandhaltung zur Erzeugung des Rohstoffs Butter vorausgesetzt, ist dieser eine ebenso gute und zudem preiswertere Wahl.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!