Spaghetti alla Puttanesca originale – echt scharf, was nicht nur allein der Namensgebung geschuldet ist. Ebenso verantwortlich dafür ist die Verwendung scharfer Peperoncini als Zutat. Aber auch Knoblauch, Tomaten, Kapern und Sardellen machen das Gericht zu einem mediterranen Geschmackserlebnis.
Woher kommt die Namensgebung?
Der historische Ursprung der Namensgebung wird auf unterschiedliche Varianten bzw. Anekdoten zurückgeführt. Von der italienischen, umgangssprachlichen Übersetzungsmöglichkeit »Abfälle« (Puttata = Synonym für »Scheiße«), bis hin zur möglichen Namensgebung in Bezug auf das sogenannte »horizontale Gewerbe« Italiens. Spaghetti Puttanesca war ein bevorzugtes Gericht italienischer »Liebesarbeiterinnen«, so heißt es in der mündlichen Überlieferung.
Das Einkaufen frischer Lebensmittel auf dem Markt gestaltete sich für vorgenannte »Damen« zu einem wahren »Spießrutenlauf«. Dort trafen sie nämlich nicht selten die Ehefrauen ihrer Freier. Verständlicherweise waren diese überhaupt nicht gut auf sie zu sprechen. So erwies es sich als vorteilhaft seine Mahlzeiten mit Konserven oder getrockneten Lebensmitteln zuzubereiten. Das ersparte einem den Gang zum Markt.
Was auch immer stimmen mag – die im Gericht verwendeten »Peperoncini« machen den Genuss auf jeden Fall zu einer echt »scharfen Sache«.
Um dem (Konserven-) Gericht etwas Kräuterfrische zu verleihen, haben wir ihm noch gehackte Petersilie und Basilikumblättchen beigefügt. Wer bei den Originalzutaten bleiben will, belässt es einfach beim getrockneten Oregano.
Wie und aus welchem Nudelteig man Spaghetti ganz einfach selber machen kann, verrät unser entsprechender Workshop: Spaghetti selber machen ».
Zu »Spaghetti alla puttanesca original italienisch« servieren wir einen tanninarmen, leicht gekühlten Rot- oder gut gekühlten Roséwein. Einfach mal auf unser »Weintipp-Icon« tippen und mehr erfahren. »Buon appetito« – Guten Appetit und wohl bekomm's!
Für den Einkaufszettel:
Hochwertige Pomodori aus den Abruzzen:
Süß und samtig im Geschmack, gestückelt und mit einer geringen Säure, eignet sich diese alte abruzzesische Tomatensorte besonders gut zur Zubereitung von Saucen.
Lecker und gesund: Spaghetti aus Khorasan-Weizen. Eine alte und rekultivierte, äußerst nährstoffreiche Weizensorte.
Für eine modern interpretierte, vom Original leicht abweichende »frische« Variante, kann man noch folgende Zutaten verwenden:
Das benötigt man zusätzlich:
Khorasan-Weizen ist eine Jahrtausende alte, jedoch über lange Zeit in Vergessenheit geratene Getreidesorte, die seit einiger Zeit erfolgreich rekultiviert wurde. Bekannt geworden ist der natürliche Hybrid aus »Hartweizen« und einer »Weizen-Wildform« unter den geschützten Markennamen »Kamut®«.
Gegenüber modernen Sorten unterscheidet sich Kamut® mit gleich einer ganzen Reihe positiver Merkmale. So besitzt Khorasan alias Kamut® einen erheblich höheren Eiweißanteil sowie hervorragende Klebereigenschaften. Das prädestiniert das Mehl als erste Wahl für elastische Teige. Ein echter Geheimtipp für leckere Brote und sensationellen Pizzateig. Und das Beste zum Schluss: Kamut® ist einfach unglaublich lecker!
1) Knoblauch pellen und in in kleine Spalten schneiden. Je nach gewünschtem Schärfegrad 1–2 Peperoncini klein schneiden. Optional: Für eine schöne Tellerdeko frische Peperoncini am Stück in der Pfanne braten.
2.1) Pfanne mittelstark erhitzen. Knoblauch, 2 Sardellen und Peperoncini in reichlich Olivenöl anschwitzen, bis die Sardellen sich zersetzt haben.
2.2) Pfanneninhalt mit einem kräftigen Schuss Rotwein ablöschen. Rotwein zur Hälfte verdampfen lassen.
2.3) Tomatenstücke zufügen und einkochen lassen.
3.1) Pasta gemäß Packungsanweisung in heißem Salzwasser »al dente« kochen lassen.
Unser Tipp, der Saucenbinder-Trick:
Entgegen vielen anderen Rezeptanweisungen, empfehlen wir die Spaghetti nicht in »REICHLICH SALZWASSER« zu garen, sondern stattdessen nur soviel Wasser zu verwenden, dass sie gerade damit bedeckt sind. (Garvorgang beobachten und ggf. etwas Wasser nachschütten.)
So erhält das Nudelwasser eine höhere »Klebstoffdichte« vom ausgeschwemmten Nudeleiweiß und sorgt so für eine schöne Bindung und cremige Konsistenz der Tomatensauce.
3.2) Kurz vor Ende der Garzeit eine kleine Tasse Nudelwasser abschöpfen …
3.3) und unter die Pastasauce rühren.
4.1) Restliche, zerkleinerte Sardellen, Olivenringe, Kapern und frische Petersilie (optional) zugeben.
4.2) Zutaten mit der Tomatensauce vermengen. Mit Pfeffer und Salz und Oregano abschmecken. Kochstelle ausschalten.
5) Optional, für eine schöne Tellerdeko:
Pfanne mit Chiliöl dünn einpinseln. Knoblauchhälften goldbraun braten.
6) Spaghetti in einem Sieb abgießen, in die Pfanne geben und unterheben.
7) Spaghetti alla puttanesca auf vorgewärmten Tellern anrichten und sofort servieren.
Modern interpretiert: Wir haben unsere »Spaghetti alla puttanesca« noch mit halbierten, in Chiliöl gebratenen Knoblauchknollen, frischer Petersilie, ein paar Basilikumblättchen und gehobeltem Parmesan garniert!
Pasta bzw. Getreide
Entgegen häufiger Aussagen, besitzt Getreide KEINE großen Mengen an pflanzlichem Eiweiß. Dafür deckt es durch seinen in Bezug auf 100 g hohen Anteil an Kohlenhydraten, fast ein Drittel des täglichen Ballaststoffanteils, bei gleichzeitig sehr geringem Fettgehalt. Für diejenigen, die auf Fleisch verzichten möchten, also Vegetarier und Veganer (vegan dann: »Pasta secca«, ohne Ei!), liegt Pasta somit voll im Trend und ist ein fester Bestandteil des Speiseplanes geworden.
Für Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, ist Getreide allerdings ungeeignet. Auch Diabetiker oder »Low-Carb-Jünger« halten sich wegen des hohen Anteils an Kohlenhydraten bei Getreide besser zurück.
Und Khorasan-Weizen?
Khorasan besitzt gegenüber konventionellen Sorten einen um bis zu 30–40 Prozent höheren Eiweißanteil. Zudem verfügt Khorasan über einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren sowie über eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Zink, Phosphor, und bis zu 30 % mehr Magnesium – essentiell für Herz- und Kreislauf – als in anderen Getreidesorten, sind in dem Urkorn enthalten.
An Vitaminen sind vor allem Vitamin E sowie Vitamine der B-Familie (B1 und B2) zu nennen.
Bemerkenswert ist außerdem der hohe Gehalt an Selen – ein Spurenelement, welches unser Immunsystem stärkt und in Kombination mit bestimmten Vitaminen der Bildung von freien Radikalen entgegenwirkt.
Gemäß einiger Herstelleraussagen, soll das Getreide zudem für Menschen mit leichter Gluten-Unverträglichkeit problemlos konsumierbar sein. Mir sind diesbezüglich jedoch noch keine wissenschaftlichen Studien bekannt, sodass ich diese Aussage aktuell weder bejahen noch verneinen kann.
Tomaten und Tomatensugo
Außer einem hohen Wasseranteil, enthalten Tomaten viele sekundäre Pflanzenstoffe wie auch verschiedene Mineralstoffe. Besonders Kalium stellt für den Menschen einen wichtigen gesundheitlichen Faktor für eine ausgewogene Ernährung dar, da Kalium für die Regulation des Blutdrucks, aber auch für Muskeln und Nerven ein wertvoller Initiator ist.
Erhitzt gesünder als roh
Zudem sind Tomaten einige der wenigen Gemüsesorten, deren gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe sich durch Erhitzen verbessern, statt zu verschlechtern. Gemeint sind die in Tomaten enthaltenen Polyphenole, sogenannte Antioxidantien, wirksame Fänger der zellschädigenden, »Freien Radikalen«, die – sobald aktiv – ihrem Namen alle Ehre machen.
Hervorzuheben ist in diesem Bezug der in Tomaten reichlich enthaltene, zur Familie der Carotinoide gehörende Farbstoff Lycopin. Dieser Farb- bzw. Wirkstoff allein, ist bereits ein guter Grund, regelmäßig Tomaten auf den Speisezettel zu stellen. Natürlichen Nährboden bei der Aufzucht der Tomaten voraussetzend!
Zwiebeln und Knoblauch
Beide sind ein natürliches Antibiotikum und bekämpfen wirksam schädliche Pilze und krankheitserregende Mikroorganismen. Die Zwiebel ist eng mit dem Knoblauch verwandt und besitzt gegenüber diesem eine mildere Wirkung.
Die Kombination der beiden bringt ein starkes Duo hervor. Beide enthalten wertvolle Antioxidantien, die als Fänger »Freier Radikaler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die zur Gattung der Liliengewächse gehörenden Pflanzen verfügen zudem über einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, von dem wir ebenfalls gesundheitlich profitieren. Enthalten sind die Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E.
Außer den Mineralstoffen Salz, Eisen, Zink und Magnesium, sind noch eine ganze Reihe weiterer Mineralstoffe in Zwiebeln enthalten, sodass man beide Pflanzen durchaus als hochwertige Mineralstoff-Lieferanten bezeichnen kann.
Oliven
Wichtig: Unbedingt gefärbte Oliven vermeiden!
Diese enthalten gesundheitsbedenkliches Eisengluconat (Eisen(II)-gluconat, E-579). Fügt man diesen sogenannten »Lebensmittelzusatzstoff« den Oliven hinzu, kommt es zu einem Oxidationsvorgang, welcher wiederum die einheitlich schwarze Färbung der Oliven bewirkt.
Ungefärbte,schwarze Oliven erkennt man daran, dass ihre Farbgebung zwischen hellen und dunklen Schwarz- und Brauntönen schwankt.
Gefärbte, schwarze Oliven erkennt man an ihrer einheitlichen, tiefschwarzen Färbung, wie sie in der Natur so nicht vorkommt.
Natürliche, also ungefärbte schwarze Oliven, sind voll ausgereifte, grüne Oliven. Noch grüne Oliven, enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe, aber eben auch mehr Wasser als die Schwarzen. Zudem besitzen sie gegenüber den Schwarzen einen wesentlich höheren Anteil wertvoller, einfach ungesättigter Fettsäuren.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)
– durch ein Braten-Kernthermometer Fleisch und Fisch optimal garen
Die wichtigsten Gargrade und deren empfohlene Kerntemperaturen. So garen Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Geflügel perfekt auf den Punkt. Wissenswertes über: »Slow Cooking – der neue (alte) Trend« und wertvolle Hintergrundinfos zum Thema Langzeitgaren ergänzen unseren Beitrag.
Alle Produkte, die wir selbst in unserer "Gerneküche" benutzen und mit deren Qualität wir mehr als zufrieden sind, empfehlen wir guten Gewissens gerne weiter. Die aktiven Produkt-Verlinkungen unserer Kaufempfehlungen, haben wir mit einem *Sternchen gekennzeichnet. Weitere Information dazu finden Sie im Impressum!