Muscheln rhei­nische Art nach al­tem Re­zept

Muscheln rheinische Art nach altem Rezept

Muscheln rheinische Art nach al­tem Re­zept

… ist ein Ge­richt, wel­ches mir be­reits seit mei­ner frü­hen Kind­heit ge­mun­det hat. Un­se­re Nach­ba­rin hat das le­cke­re Mu­schel­ge­richt re­­gel­­mä­­ßig zu­be­rei­tet. Im­mer ei­nen ganz gro­ßen Topf voll, so­dass man mit 5–6 Per­so­nen satt da­von wur­de. Ich durf­te ihr beim Ko­chen zu­schau­en.

Die ver­wen­de­ten Zu­ta­ten sind mir bis heu­te fest in Er­in­ne­rung ge­blie­ben. Ein­zig und al­lein auf die da­mals wie heute so po­pu­lä­re »Flüs­sig­wür­ze« ha­ben wir be­wusst ver­zich­tet und statt­des­sen Lieb­stöckl, auch be­kannt als »Mag­gi­kraut«, ver­wen­det.

Gegenüber vielen an­de­ren Re­zep­ten, bei de­nen Mu­scheln in Wein ge­gart wer­den, kommt bei un­se­rem »al­ten Haus­frau­en­re­zept« ne­ben Wein auch Was­ser in den Topf oder die Pfan­ne. Schließ­lich will man ja mög­lichst viel vom le­cke­ren Mu­schel-Ge­mü­se-Sud ge­nuss­voll löf­feln kön­nen. Das ge­hört bei der rhei­ni­schen Re­zept­va­ri­an­te ein­fach da­zu.

Und natürlich darf Schwarz­brot als Bei­la­ge nicht feh­len. Bei un­se­rer Nach­ba­rin wur­den ein­fach zwei Schei­ben da­von mit But­ter be­­stri­ch­en und wie ei­ne »Stul­le« zu­sam­men­ge­legt. Wir ha­ben uns für die et­was fei­ne­re Va­ri­an­te ent­schie­den und das Brot noch mit fr­ischen Schnitt­lauch­röl­lchen be­streut.

Gernekochen-Weintipp

Zu »Muscheln rheini­sche Art nach al­tem Re­zept« passt ein tro­cke­ner, mit­tel­kräf­ti­ger Weiß­bur­gun­der ganz her­vor­ra­gend. Un­sere Wein­em­pfeh­lung zu »Mu­scheln rhei­ni­sche Art nach altem Rezept« ist des­halb ein kna­ckig-fri­scher Weiß­bur­gun­der aus Rhein­hes­sen. Ein­fach mal auf un­ser »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen wie sets ei­nen Gu­ten Ap­pe­tit und wohl be­komm's!

Rezept:
Miesmuscheln nach rhei­ni­scher Art

Zutaten für 4 Personen

Für den Einkaufszettel:

  • 2 kg frische Miesmuscheln
  • 50 g Gute Butter
  • 200 ml trockener Weißwein
  • 200 ml Wasser
  • 1 Stange Lauch bzw. Porree
  • 1–2 Möhren bzw. »Gelbe Rüben« oder Karotten
  • 1 Stück Blumenkohl (zarte Blätter mitverwenden!)
  • 1 Stück (ca. 100 g) Knollensellerie
  • 4 weiße Zwiebeln
  • 1 Bund Petersilie
  • 3–5 Lorbeerblätter, je nach Größe
  • 2–3 Knoblauchzehen, je nach Größe und Vorliebe
  • 1½ TL Liebstöckl, frisch gehackt oder getrocknet
  • 2–3 TL Senfkörner
  • 1½ TL Koriandersamen
  • 2 TL gemahlener , weißer Pfeffer
  • etwas Salz

Zubereitung:

1) Wurzelgemüse abbrausen, put­zen und schräg in Schei­ben schnei­den. Peter­si­lie ab­brau­sen und klein ha­cken. Zwie­beln und Knob­lauch pel­len und eben­falls klein ha­cken. Rest­li­che Zu­ta­ten b­ereit­stel­len.

2) Muscheln gründlich mit kla­rem Was­ser ab­brau­sen. Scha­len mit ei­nem Kü­chen­mes­ser säu­bern.

Anmerkung:
Das habe ich noch an­ders in Er­in­ne­rung: Un­se­re Nach­ba­rin hat viel Zeit da­mit ver­bracht, die Mu­scheln mit ei­ner Bürs­te vom Sand zu säu­bern. Wir muss­ten da­ge­gen un­se­re fri­schen Mu­scheln nur ab­brau­sen und bei zwei oder drei Mu­­scheln die vor­han­de­nen »An­häng­sel« mit ei­nem Kü­chen­mes­ser ent­fer­nen. Das ging ratz­fatz!

3.1) Ausreichend große Pfanne oder Topf miit der But­ter mit­tel­stark er­hit­zen. Zu­erst das Wur­zel­ge­mü­se an­schwit­zen. Zwie­beln und Kno­blauch hin­zu­fü­gen und eben­falls kurz an­schwit­zen. Pfan­­nen­­in­halt mit Weiß­wein ab­lö­schen und mit Was­ser auf­gie­ßen.

3.2) Blumenkohl, Muscheln, Kräuter und Gewürze hinzufügen. Alle Zutaten miteinander vermengen.

3.3) Deckel auflegen und Muschel­ge­richt 30–40 Min. ga­ren, so­dass das Ge­mü­se weich wird und der Sud schö­ne Aro­men be­kommt.

3.4) Pfanneninhalt dabei ab und zu umrühren.

Nährwert- & Gesundheitsanalyse

Frische Mu­scheln

und teil­wei­se auch hochwer­tig ver­ar­bei­te­te, tief­ge­fro­re­ne Mu­scheln, be­sit­zen ei­nen in­ten­si­ven Mee­res­ge­schmack. Bei Lieb­ha­bern der Mee­res­kü­che, sind Mu­scheln des­halb sehr be­liebt.

Zu­dem sind sie nicht nur le­cker, son­dern auch noch vi­ta­min­reich (ho­her Vi­ta­min A-An­teil) und so­mit ge­sund. Im Herbst und im Win­ter, in der Mu­schel­sai­son, kommen sie da­her – auch und ins­be­son­de­re in Deut­schland – ger­ne auf den Tisch. In den Som­mer­mo­na­ten, soll­te man aber lie­ber auf die tief­ge­fro­re­ne Va­ri­an­te aus­wei­chen, da fri­sche Mu­scheln in die­ser Zeit meist mit Schad­stof­fen be­las­tet sind.

Ihr intensiver Ge­schmack lässt uns ge­dank­lich ans Meer rei­sen. Zu­dem lie­fern Sie un­se­rem Or­ga­nis­mus – au­ßer den be­reits er­wähn­ten Vi­ta­mi­nen – sehr viel ge­sun­des Ei­weiß und wei­te­re, wert­vol­le In­halts­stof­fe wie Jod, Zink und Se­len.

Durch die Kombination ih­res ho­hen Ei­weiß­ge­hal­tes, in Ver­bin­dung mit ei­nem nur ge­rin­gen An­teil an Koh­len­hy­dra­ten, dür­fen Mu­scheln ger­ne auch als ka­lo­ri­en­ar­mes Abend­essen un­se­ren Spei­se­plan be­rei­chern.

Porree bzw. Lauch

Allium porrum, auch »Lauch« oder »Por­ree« ge­nannt, ist ei­ne krau­ti­ge Pflan­ze und ge­­hört zur Fa­mi­lie des aus dem Mit­tel­meer­raum stam­m­en­­den Acker­lauchs. Ge­­schmack­­lich, ist sie ei­ne mil­de Va­ri­an­te der Zwie­­bel und des Knob­­lauchs. Da das Zwie­bel­ge­mü­se win­­ter­­fest ist, wird es in Deutsch­­land ger­ne und oft im hei­mi­schen Gar­ten an­­ge­­baut. Un­ter­schie­den wird zwi­schen Win­ter­lauch und Som­­mer­­lauch, wo­­bei letz­­te­­rer die et­was dün­ne­re und mil­­de­­re Va­­ri­­an­­te dar­­stellt.

An Nährstoffen sind in Lauch die Mi­ne­ral­stof­fe Ei­sen und Ka­li­um ent­hal­ten, die bei­de für den Ge­sund­er­halt un­se­res Or­ga­nis­mus ei­ne wich­­­ti­­ge Rol­le spie­len.

Auch mit Vitamin C kann Por­ree punk­ten, wel­ches frei­lich beim Er­hit­zen zum größ­ten Teil ver­lo­ren­geht.

Karotten ali­as »Möh­ren« ali­as »Mohr­rü­ben«  ali­as »Gel­be Rü­ben«

Die in Deutschland sehr be­lieb­ten und in der Kü­che viel­sei­tig ver­wend­ba­ren Möh­ren bzw. Mohr­rü­ben, ge­hö­ren zu den Dol­den­blü­ten­ge­wäch­sen. Sie sind reich an Mi­­ne­­ral­­stof­­fen und Spu­ren­­ele­­men­­ten wie Ka­­li­um, Phos­­phor, Cal­ci­um, Mag­ne­si­um und Zink so­wie reich an Ca­ro­tin, wel­ches in den Möh­­ren in Form von Al­pha – wie auch Be­ta-Ca­ro­tin (Pro­­vi­­ta­min A, ei­ner Vor­stu­fe von Vi­­ta­min A) vor­­kommt. Vi­ta­min A un­­ter­­stützt un­se­re Seh­fä­hig­keit, be­son­ders bei Nacht und wirkt sich po­­­s­i­­tiv auf un­­­ser Im­­mun­­sys­­tem wie auch un­ser Zell­wachs­tum aus.

Carotin (und auch einige Vita­mi­ne) kann am bes­­ten vom Kör­per re­­sor­biert wer­den, wenn man es zu­­sam­­men mit Fett in Form von Öl oder But­ter isst.

Zwiebeln und Knoblauch

Beide sind ein na­tür­li­ches An­ti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mi­kro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Knob­lauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­üb­er die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung. Die Kom­bi­na­tion der beiden bringt ein star­kes Duo her­vor. Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­­ti­­oxi­­dan­­ti­­en, die als Fän­ger »Freier Ra­di­ka­ler« unseren Organismus dabei helfen, gesund zu blei­ben. Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mineralstoffgehalt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich profitieren. Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 sowie die Vitamine C und E.

Außer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Ma­gne­si­um, sind noch eine gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln enthalten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

Kerntemperaturen und »Slow Cooking« – der neue (alte) Trend

– durch ein Braten-Kern­ther­mo­me­ter Fleisch und Fisch op­ti­mal ga­ren

Die wich­tigs­ten Gar­gra­de und de­ren em­pfoh­le­ne Kern­tem­pe­ra­tu­ren. So ga­ren Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Ge­flü­gel per­fekt auf den Punkt. Wis­sens­wer­tes über: »Slow Coo­king – der neue (alte) Trend« und wert­vol­le Hin­ter­grund­in­fos zum The­ma Lang­zeit­ga­ren er­gän­zen un­se­ren Bei­trag.

Kerntemperaturen u. Slow Cooking

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