Weißburgunder ist eine weiße Rebe, die genotypisch zur Burgunder- alias Pinot-Familie gehört. In der Weinwelt zählt sie deshalb zu den Burgunderweinen. Doch ganz so eindeutig ist dieser Begriff leider nicht zu verstehen.
Weißer Burgunder als geographische Begriffsgebung
Irreführenderweise ist, neben der Bezeichnung »Weißburgunder«, auch die Begriffsgebung »Weißer Burgunder« gebräuchlich, bei welcher nicht zwingend ein Wein der Pinot-Familie gemeint sein muss.
Vielmehr ist der Begriff ein Sammelbegriff, die sich auf alle weißen Weine der Region Burgund bezieht. Eine geographische Angabe also. So fällt auch die Rebsorte Chardonnay – die Rebe des bekannten »Chablis« – unter diese Rubrik, besitzt aber genotypisch wahrscheinlich keine oder zumindest keine zweifelsfreie Verwandtschaft mit der Pinot-Familie.
Halten wir also fest:
Ein Weißer Burgunder kann, muss aber nicht zwingend ein Weißburgunder sein!
Um die Verwirrung noch zu steigern: Auch in bestimmten Weinbauregionen Deutschlands werden Weißburgunderweine gerne als »Weiße Burgunder« bezeichnet. Hier jedoch OHNE damit eine geographische Angabe machen zu wollen. Der Beweggrund ist wohl eher dem guten Klang des Namens »Burgunder« und den damit einhergehenden Faktoren Imagetransfer und Preispolitik zuzuordnen. Ein »Pfälzer« oder »Rheinhessener«, kann da natürlich nicht mithalten! ????
Und es gibt sie doch, die »echten« Verwandten!
Genotypisch, halb verwandt mit der Burgunderfamilie, ist dagegen der »Auxerrois«,. Geschmacklich dem Weißburgunder sehr ähnlich, besitzt er gegenüber diesem weniger Säure. Die Reben sind sich allerdings alle (Weißburgunder, Chardonnay, Auxerrois) so ähnlich, dass sie für den Laien nur schwer zu unterscheiden sind. Man sieht, hundertprozentige Angaben bezüglich der präzisen Herkunft und Verwandtschaft bestimmter Rebsorten sind nur schwer zu machen, da die entsprechenden Expertisen auf Basis von DNA-Analysen oft wechseln wie die Jahreszeiten.
Fazit – Was lernen wir aus dem Dilemma?
Nur bei Weinen mit eindeutiger Bezeichnung wie z.?B. »Weißburgunder« alias »Pinot Blanc« oder »Auxerrois«, kann man davon ausgehen bzw. sicher sein, einen genotypischen Vertreter der Pinot-Familie im Glas vor sich stehen zu haben.
Kommen wir aber nun, nach dieser hoffentlich aufschlussreichen Einleitung, zum wirklich wichtigen Teil: dem Geschmack, dem Charakter und den Aromen des Weißburgunders oder Weißen Burgunders?
Weinbauregion Rheinhessen
Winzer: Weingut Johann Geil I. Erben GbR, Rheinhessen QbA, Deutschland
Farbe/Typus: Trockener Weißwein
Rebsorte: Weißburgunder (Pinot Blanc)
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Geschmack: In die Nase strömen intensive Aromen nach reifen gelben Früchten, leichten Brioche- und Walnuss-Tönen.
Am Gaumen begeistert der Wein mit seiner Cremigkeit, Würze und langem fruchtbetonten Finale.
Der Winzer selbst empfiehlt diesen Weißwein bei Tisch zu
Passt auch sehr gut zu Salaten mit leichtem Dressing und gegrilltem Fisch. Wir empfehlen ihn zu unserer Erbsensuppe nach Omas Art.
»Ein Wein, der süchtig macht«
Stanislav Staykov von Silkes Weinkeller sagt über den Wein: Ein Wein, der süchtig macht. Es ist selten, dass ich meinen Gästen bei einem netten Abend zwei Flaschen von demselben Wein anbiete – es soll spannend bleiben. Die einzige Ausnahme ist der Weißburgunder vom Löss vom Weingut Geil. Jeder Schluck dieses Weines macht Lust auf mehr und mehr. Er kombiniert die Finesse und Eleganz der Rebsorte mit viel Frucht und einem saftigen Körper.
Geil – Weisser Burgunder »vom Löss« trocken 2021
Bezugsquelle: Silkes Weinkeller
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