Kalbsröllchen mit Back­pflau­men und frit­tier­ten Cham­pig­nons

Kalbsröllchen mit Backpflaumen und frittierten Champignons

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Kalbsröllchen mit Back­pflau­men und frit­tierten Cham­pig­nons

Die­ses le­cke­re Ge­richt ist im Lau­fe ei­nes Sams­tag­vor­mit­tags zu­nächst ein­mal ima­gi­när in un­se­ren Köp­fen ent­stan­den und ma­ni­fes­tier­te sich dann im Lau­fe des Ta­ges im­mer mehr, bis wir uns si­cher wa­ren, dass wir es ge­nau so ma­chen wol­len.

Die Ba­sis soll­te auf je­den Fall Kalb sein, wo­zu uns spon­tan »Kalbs­röll­chen in Ma­dei­ra-Sauce« ein­fie­len. Aber wir woll­ten et­was Neu­es kre­ie­ren und zer­bra­chen uns erst ein­mal un­se­re Köp­fe. Zu­erst ka­men Back­pflau­men ins Spiel, die wir als Be­stand­teil der Fül­lung ver­wen­den woll­ten, dann Möh­ren­stif­te, auf je­den Fall noch ein paar le­cke­re Ka­pern, da wir bei­de Ka­pern lie­ben und die­se her­vor­­ra­­gend mit Kalb har­mo­nie­ren.

Na­tür­lich war von An­fang an klar, dass wir un­se­re Kalbs­röll­chen zu­sam­men mit ei­ner kräf­ti­gen Kalbs­brü­he in Ma­de­ira oder Port­wein lang­sam schmo­ren wol­len. Ent­schie­den ha­ben wir uns letzt­end­lich für einen kräf­ti­gen ro­ten Por­to. Aber ir­gend­wie fehl­te uns noch et­was für un­ser Ge­richt, ei­ne Zu­tat, die dem Ge­richt Raf­fi­nes­se ver­lei­hen soll­te.

Dann kam uns der Geis­tes­blitz und die Lö­sung:

Frit­tier­te Cham­pign­ons! Wür­den die nicht ganz her­vor­ra­gend zu den Kalbs­röll­chen pas­sen und wa­rum nicht auch gleich noch ein paar Back­pflau­men mit frit­tie­ren? Wir kön­nen Euch ver­ra­ten: Die Kom­bi­na­tion al­ler Zu­ta­ten war sehr, sehr lec­ker …

Gernekochen-Weintipp

Zu »Kalbsröllchen mit Back­pflau­men und frit­tier­ten Cham­pig­nons«, har­mo­niert ne­ben ei­nem kräf­ti­gen Pri­mi­ti­vo oder kör­per­rei­chen Spät­bur­gun­der » na­tür­lich auch der ro­te Port, in dem wir un­se­;re Röll­chen ge­­schmort ha­ben. Auch ein schö­ner Beau­jo­lais, der eben­falls präch­tig mit den Aro­men der Back­pflau­men har­mo­niert, ist uns ei­ne Em­pfeh­lung wert. Ein­fach mal auf un­ser »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen wie stets ei­nen gu­ten Ap­pe­tit und: Wohl be­komm's!

Rezept:
Kalbsröllchen ge­füllt

Zutaten für 4 Personen

Für den Einkaufszettel:

  • 4 Kalbsrouladen (à 200 g)
  • 400 ml Kalbsbrühe
  • 2 EL Senf (scharf)
  • 1 kleine Möhre
  • 16 getrocknete Pflaumen, ohne Stein, umgeschwefelt (Backpflaumen)
  • 300 g braune Champignons
  • 2 kleine Schalotten
  • 1 Handvoll Kapern
  • etwas Mehl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 große Gemüsezwiebel
  • 2–3 EL *leicht-fruchtiges Olivenöl »
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 350 ml (ca. eine 1/2 Flasche) Portwein zum schmoren
  • 2 EL flüssige, braune Butter
  • 1 Handvoll gehackter Mandeln
  • 1 Handvoll Petersilie (verlesen & gewaschen)
  • 20–30 g Mehlbutter
  • etwas Salz und
  • Pfeffer aus der Mühle

Als Beilage zu unseren Kalbsröllchen passen z. B.:

Zubereitung:

1) Petersilie waschen und Blätter abzupfen. Die fei­nen Petersilienstängel mit verwenden. Schalotten schälen. Cham­pignons nicht wa­schen, nur putzen. Mit einer Küchenwaage 120 g davon abwiegen. Alle Zutaten in fei­ne Wür­fel schneiden oder hacken und danach in einer beschichteten Bratpfanne in leicht-fruchtigem Olivenöl » auf mittlerer Hitze kurz an­schwit­zen und mit einem Schuss Por­to ab­lö­schen. Pfanne vom Herd nehmen, Champignons, Scha­lot­ten und Petersilie in ein feines Küchensieb geben und das Öl gut abtropfen lassen.

2) Die Rouladen mit einem Fleischplätter oder einem geeigneten, schweren Kochtopf plätten. Zuerst mit Senf ein­strei­chen, danach mit den angeschwitzten Champignonwürfeln und je 2 Backpflaumen belegen, pfeffern und salzen und noch mit ein paar klein ge­hack­ten Kapern bestreuen.

3) Aus der Möhre vier ca. 6 cm lange und 1 cm dicke Stifte schneiden, am Ende der Roulade legen und diese vor­sich­tig, mit leicht ein­ge­schla­ge­nen Rändern zu einer Roulade zusammenrollen. Danach die Rou­la­den mit Küchen­garn zusammenbinden und an­schlie­ßend meh­lieren.

4) Zunächst die Gemüsezwiebelhälften in der fett­frei­en Pfanne anrösten, diese dann he­raus­neh­men und be­reit­stel­len. Nun die brau­ne But­ter in die Pfanne geben und die Rouladen bei mitt­le­rer Hit­ze gold­gelb an­bra­ten, damit or­dent­lich Röst­aro­men entstehen.

5) Kalbsröllchen zusammen mit dem Lorbeer und der angerösteten Gemüsezwiebel in einen Bräter geben. Mit dem Kalbsfond und dem Porto zu zwei Drittel auffüllen und bei 180° Ober- und Unterhitze für ca. 90–100 min. in den Backofen geben. Nach 90 min. die Röllchen mit einem Picker auf ihren Gargrad überprüfen und ggf. noch etwas nachschmoren.

Garen mit Niedrigtemperatur im Slow Cooker

Ideal für die Zubereitung unseres Schmorgerichts ist statt einem Bräter auch ein energiesparender »Slow Cooker«, in dem die Kalbsröllchen auf Nied­rig­tem­pe­ra­tur gegart werden. Einfach den Crock-Pot auf »LOW« stellen und die Rou­la­den 6 Std. darin garen.

Vorteile: Beim Garen auf Nied­rig­tem­pe­ra­tur entfällt das Wenden ebenso, wie die Gefahr des Anbrennes und die Rou­laden werden unglaublich zart und saftig.

6) Eine Handvoll Champignons und Backpflaumen auf Tellern in Eigelb wenden, in etwas Mehl panieren und danach in einer tiefen, beschichteten  Bratpfanne in ausreichend Olivenöl bei kleiner Hitze goldgelb frittieren.

7) Für eine schöne Sauce zu un­se­ren Kalbs­röll­chen, reichlich Schmor­sud (ca. 600 ml) aus dem Brä­ter in ei­nen Sau­cen­topf geben und bei mitt­le­rer Hit­ze lang­sam zu einer Sauc­e ein­re­du­zie­ren. Zum Schluß 1 EL ge­fro­re­ne Mehl­bu­tter (1/2 EL Mehl mit ei­nem EL But­ter gut ver­men­gen und ein­frie­ren) in die Sau­ce rühren, kurz wei­ter­ko­chen las­sen. Fer­tig!.

Serviertipp:
Klassisch werden Kalbsröllchen – genau wie auch Rhei­ni­sche Rinderrouladen » – am Stück auf dem Tel­ler ser­viert. Op­tisch an­sprechender ist es, wenn man die Röll­chen mit ei­nem sehr schar­fen (oder ei­nem elek­tri­schen Mes­ser) in zwei Hälf­ten teilt, so­dass der Gast die schö­ne Fül­lung sieht oder die Röll­chen in ca. 2 cm di­cke Schei­ben schnei­det und diese dann leicht über­lap­pend in ei­nem Bo­gen auf dem Tel­ler gar­niert.

Beilage:
Wir haben als Beilage in nicht zu di­cke Schei­ben ge­schnit­te­ne Brat­kar­tof­feln ser­viert und mit et­was fri­scher Pe­ter­si­lie gar­niert.

Nährwert- & Ge­sund­heits­ana­ly­se

von Dipl. Ernährungs­wissen­schaftler Michael Pagelsdorf

Kalbfleisch

– mild im Ge­schmack, wert­voll für die Er­näh­rung

Neben hochwertigem Eiweiß enthält Kalb­fleisch die le­bens­wich­ti­gen Vi­ta­mi­ne B2, B6 und B12 so­wie wich­ti­ge Mi­ne­ral­stof­fe wie Zink und Se­len. Vi­ta­min B1 ist eben­falls vor­han­den, je­doch in ge­rin­ge­ren Men­gen als bei­spiels­wei­se in Schwei­ne­fleisch.

Im Vergleich zu Rind- oder Lamm­fleisch ist der Ei­sen­ge­halt von Kalb­fleisch et­was nied­rig­er, den­noch leis­tet es ei­nen wert­vol­len Bei­trag zur Ver­sor­gung mit diesem Spu­ren­ele­ment. Be­son­ders Ei­sen und Vi­ta­min B12 spie­len ei­ne zen­tra­le Rol­le bei der Bil­dung ro­ter Blut­kör­per­chen. Vi­ta­min B12 kann in re­le­van­ten Men­gen fast nur über tie­ri­sche Pro­duk­te auf­ge­nom­men wer­den.

Daher lässt sich fest­stel­len, dass ei­ne rein ve­ga­ne Er­näh­rung oh­ne Sup­ple­mente nicht als voll­stän­dig aus­ge­wo­gen be­trach­tet wer­den kann. Be­reits 150 g Kalbs­filet kön­nen den Ta­ges­be­darf ei­nes Er­wach­se­nen an Vi­ta­min B12 de­cken und gleich­zei­tig zur Mi­ne­ral­stoff­ver­sor­gung bei­tra­gen.

Pflaumen

– süß, saf­tig und vo­ller Po­wer

Pflaumen

Pflaumen sind ech­te Fi­gursch­meich­ler, denn Sie ent­hal­ten kaum Fett, da­für ab­er reich­lich Frucht­zu­cker – was sie wun­derbar süß, aber für Men­schen mit Fruk­to­se­un­ver­träg­lich­keit we­ni­ger ge­eig­net macht. Ge­ra­de ge­trock­net ver­lie­ren sie ih­ren ho­hen Was­ser­an­teil, wo­durch der Zu­cker kon­zen­trier­ter vor­liegt.

Mit rund 10 % Koh­len­hy­dra­ten plus ei­nem klei­nen An­teil an Ei­weß, Fett und wert­vol­len Bal­last­stof­fen sind Pflau­men ein pri­ma En­er­gie­lie­fe­rant für zwi­schen­durch. Da­zu punk­ten sie mit ei­ner wah­ren Schatz­kis­te an Mi­ne­ral­stof­fen: Ei­sen, Mag­ne­si­um, Ka­li­um, Kup­fer, Zink und Bor ma­chen sie zu ei­ner mi­ne­ral­stoff­reichs­ten Obst­sor­ten üb­er­haupt.

Und es wird noch bes­ser: Pflau­men sind klei­ne Vi­ta­min­bom­ben! Sie lie­fern Pro­vi­ta­min A, Vi­ta­min C, Vi­ta­min E (top fürs Ner­ven­sys­tem) und ei­ne gan­ze Band­brei­te an B-Vi­ta­mi­nen, die dei­nen Stoff­wech­sel un­ter­stüt­zen und dir neue En­er­gie ge­ben.

Champignons

– zart im Geschmack, stark an Vi­ta­min D

Champignons sind nicht nur ein wich­ti­ger Mi­ne­ral­stoff­lie­fe­rant (Ei­sen, Cal­ci­um, Ka­li­um u. Na­tri­um), son­dern auch ein wert­vol­ler Vi­ta­min-D-Lie­fe­rant und so­mit eben­falls ei­ne Em­pfeh­lung auf dem Spei­se­zet­tel wert. Vi­ta­min D ge­hört zur Fa­mi­lie der fett­lös­li­chen Vi­­ta­mi­ne, wel­che gleich meh­re­re gu­te Ei­gen­schaf­ten mit sich brin­gen. Da­zu ge­hö­ren die po­si­ti­ve Be­ein­flus­sung der Re­gu­la­tion des Cal­ci­um- und Phos­phat­haus­hal­tes im mensch­lichen Kör­per wie auch die Steue­rung der Ein­la­ge­rung von Cal­ci­um in die Kno­chen. Au­ßer­dem un­ter­stützt Vitamin D die Vor­beugung vor Os­teo­po­ro­se und hemmt zu­dem die Zell­pro­li­fe­ra­tion ver­schie­de­ner Tu­mor­zel­len.

Und ... Vitamin-D macht gute Laune. ;-)

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

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