Grünkohl mit Kar­tof­feln, Würst­chen und Speck

Grünkohl mit Kartoffeln, Würstchen und Speck

Grünkohl mit Kartoffeln, Würstchen & Speck

Der traditionelle Grünkohleintopf nach Omas Art, auch bekannt als »Westfälischer Grünkohl mit Mettwurst«, ist in ganz NRW und nicht nur dort ein beliebtes Herbst- und Wintergericht, das in verschiedenen Re­zept­va­rian­ten zu­be­reitet wird.

Alternativ zu Kohl- oder geräucherter Mettwurst als Einlage, wird auch gerne Kassler als Zutat verwendet. Ein deftiger Räucherspeck darf natürlich nicht fehlen und trägt zum herzhaften Ge­schmack bei.

Wir haben bei unserer Rezeptvariante die Wildsaison ausgenutzt und die Mettenden in unserem Grünkohl-Eintopf durch eine Fein­­schme­­cker-Hirsch­­brat­­wurst er­­setzt und da­zu noch – raf­finiert – mit Chi­li ab­ge­schmeckt. Et­was Mus­kat­nuss ga­­b dem Grün­kohl dann noch den »letzten Schliff« und lie­ß das Ge­richt aus Omas Kü­che zum Ge­schmacks­er­leb­nis wer­den.

Gernekochen-Weintipp

Zu »Grün­kohl­ein­topf mit Kar­tof­feln, Würst­chen und Speck«, passt ein kräf­ti­ger »Grau­bur­gun­der«, z. B. aus der Pfalz. Da wir das Ge­richt aber mit Hirsch­brat­würst­chen und Chi­li­pul­ver ab­ge­wan­delt ha­ben, ist un­ser Tipp ein fruch­ti­ger, mit­tel­kräf­ti­ger »Spät­bur­gun­der«. Ein­fach mal auf un­se­r »Wein­tipp-Icon« tip­pen und mehr er­fah­ren. Wir wün­schen wie stets ei­nen Gu­ten Ap­pe­tit und wohl be­komm's!

Grünkohl mit Chili und Hirschbratwurst (unsere spezielle Variante)

Zutaten für 4 Personen

Für den Einkaufszettel:

  • 1 kg frischer Grünkohl (küchenfertig)
  • 1,2 kg Kartoffeln, festkochend
  • 5 Wildbratwürste (Wildschwein oder Hirsch) Feinschmecker-Hirschbratwürste »
  • alternativ: 4 geräucherte Mettwürste (klassisch)
  • 1 große Gemüsezwiebel oder 2–3 weiße Zwiebeln
  • 100 g durchwachsender Räucherspeck
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 20 g Butterschmalz (Braune Butter) oder klassisch: Schweineschmalz
  • 1–2 Prisen Muskatnussabrieb
  • etwas Salz und
  • Pfeffer aus der Mühle

optional:

  • 1 TL Chilipfeffer für unsere spezielle Rezeptvariante

Rezeptvarianten:

Statt geräucherte Mettwurst(enden), kann man auch

  • Kohlwürste
  • Chiliwürste oder – so wie wir –
  • Hirschbratwürste

als Zutat verwenden.

Als Speckeinlage passen fettreiche, eben durchwachsene Sorten wie

  • Tiroler Speck,
  • italienischer Speck, oder klassisch:
  • durchwachsener Bauchspeck


Zubereitung:

1) Zwiebeln schälen und klein ha­cken. Speck wür­feln. Kar­tof­feln schälen, in nicht zu kleine Stücke schneiden und mit den rest­lich­en Zu­ta­ten bereitstellen.

2) Schweine- oder But­ter­schmalz (wir ha­ben in Be­zug auf un­se­re Hirsch­brat­würs­te But­ter­schmalz ver­wen­det) mit­tel­stark bis stark er­hit­zen. Zu­erst den Speck an­bra­ten. Dann die Zwie­bel­wür­fel zu­ge­ben und eben­falls kurz an­bra­ten.

3) Hitze reduzieren. Grünkohl hinzufügen, mit Gemüsebrühe (50 ml Brühe für später beiseite stellen) aufgießen und ca. 30 Min. garen.

4) Kartoffelstücke hinzufügen und (sortenabhängig) ca. 30 Min mitgaren lassen. (Man kann den Gargrad mit einem Stahl­pi­cker prüfen!)

5) Am Ende der Garzeit eine handvoll Kartoffelstücke ent­neh­men und mit der beiseite gestellten Brühe pü­rie­ren.

6) Kartoffelpürree unter den Grün­kohl ge­ben und gut mit­ein­an­der ver­men­gen. Grün­kohl­ein­topf mit Pfef­fer, Salz, Mus­kat­nuss­ab­rieb und – je nach Vor­lie­be – 1–2 TL Chi­li­pul­ver ab­schme­cken.

7) Pfanne mit Speck­schwar­te ein­rei­ben, mit­tel­stark bis stark er­­hit­zen und Hirsch­brat­würs­te da­rin von al­len Sei­ten bra­ten. (Ver­wen­det man Mett­würst­chen, kön­nen wir uns auch das Bra­ten in Schwei­ne­schmalz sehr gut vor­stel­len. Da­zu am bes­ten die Würst­chen schon vor­her schräg in mund­ge­rech­te Stü­cke schnei­den, so­dass sie schön knus­prig wer­den.)

8) Gebratene Wursten­den in den Grün­kohl­ein­topf ge­ben und mit die­sem ver­men­gen. (An­mer­kung: E gibt Re­zept­va­rian­ten, bei de­nen die Wurst ein­fach zu­sam­men mit dem Grün­kohl ge­gart wird. Wir woll­ten al­ler­dings auf schö­ne, kräf­ti­gen Röst­aro­men nicht ver­zich­ten und ha­ben uns des­halb für das Bra­ten in der Pfan­ne ent­schie­den.)

Nährwert- & Gesundheitsanalyse

Grünkohl bzw. »Braun­kohl«

Schon im al­ten Rom galt Grün­kohl bzw. »Sa­bel­li­ni­scher Kohl« als De­li­ka­tes­se. In Nord­rhein-West­fa­len und auch in an­de­ren Bun­des­län­dern, ist das Win­ter­ge­mü­se bis heut­e ei­ne be­lieb­te Ab­wechs­lung auf dem Tel­ler.

Aber auch in Ita­lien, wo man den en­gen Ver­wand­ten des Kreuz­blüt­ler-Ge­wäch­ses als »Ca­vo­lo Ne­ro« kennt, ist das Ge­mü­se sehr be­liebt.

Und das ist auch gut so, denn der ka­lo­ri­en­ar­me Kohl ist ein ku­li­na­ri­scher Dia­mant un­ter den Kohl­sor­ten. Mit sei­nem ho­hen Vi­ta­min C und Ei­weiß­ge­halt, deckt der schmack­haf­te Kohl un­se­ren täg­li­chen Be­darf. Mit vie­len wei­te­ren, wert­vol­len In­halts­stof­fen wie Vi­ta­min E zur Stär­kung un­se­rer Ab­wehr­kräf­te, Vi­ta­min A, gut für un­se­re Haut und Au­gen so­wie Cal­ci­um für un­se­ren Kno­chen­auf­bau, ist der Kü­chen­klas­si­ker ei­ne ech­te Em­pfeh­lung und ge­hört im Win­ter auf je­den Spei­se­zet­tel.

Hirschfleisch

Neben hochwer­ti­gem Ei­weiß ent­hält Hirsch­­fleisch die le­bens­wich­ti­gen Vi­ta­mi­ne B1, B2, B6 und B12 so­wie äu­ßerst wich­ti­ge Mi­­ne­­ral­­stof­­fe (wie z. B. die Men­gen­ele­men­te Cal­ci­um und Mag­ne­sium so­wie das Spu­­ren­­ele­­men­t Ei­sen).

Bei der Bil­dung ro­ter Blut­­kör­per­chen spielt ne­­ben Ei­­sen das Vi­ta­min B12 ei­ne zen­tra­le Rol­le. Es kann in nen­nens­wer­ten Men­g­en nur über tie­ri­sche Pro­dukte auf­ge­nom­men wer­­den.

Da­ran er­­kennt man, dass man bei ei­ner »rein-ve­ga­nen Er­­näh­r­ung« nicht mehr von ei­ner – für den Men­­schen – aus­­ge­­wo­­ge­­nen Er­­näh­r­ung aus­ge­hen kann. 150 g Hirsch-, Lamm- od­er Rin­der­fi­let kön­­nen be­­reits den Ta­­ges­­be­­darf ei­nes er­wach­se­nen Men­­schen de­­cken.

Kartoffeln alias »Erdknol­len« alias »Erdäpfel«

Kartof­feln, in be­stimm­ten Re­gio­nen Deutsch­lands so­wie ei­ni­gen Nach­bar­län­dern auch als »Erdäpfel« oder »Grund­bir­nen« bzw. »Grum­bee­ren« (Pfalz)) und wei­te­ren Re­gio­nal­na­men be­kannt, ge­hö­ren wie auch To­ma­ten und Pap­ri­ka zur Fa­mi­lie der Nacht­schat­ten­ge­wäch­se.

Gemäß statistischen Umfragen ist die Knol­len­frucht nach wie vor der Deut­schen liebs­te Bei­la­ge und das ist auch gar nicht schlecht.

Kartoffeln sind vi­ta­min- und mi­ne­ral­stoff­reich und da­bei noch ka­lo­ri­en­arm. Vor al­lem das Vi­ta­min-C ist in nen­nens­wer­ten Men­gen in der Nutz­pflan­ze ent­hal­ten. Des wei­te­ren be­sit­zen die Knollen ei­nen ho­hen Ei­weiß­an­teil, der in Kom­bi­na­tion mit den in un­se­rem Re­zept ver­wen­de­ten Ei­ern sehr gut von un­se­rem Or­ga­nis­mus re­sor­biert und in kör­per­ei­ge­nes Ei­weiß trans­for­miert werden kann.

Gekochte Kartoffeln wir­ken sich al­ler­dings stark auf den Blut­zu­cker aus, da die Stär­ke durch den Koch­vor­gang als na­he­zu rei­ne Glu­co­se im Dünn­darm auf­ge­nom­men wird.

Lässt man die Kartof­fel nach dem Koch­vor­gang er­kal­ten und ver­ar­bei­tet sie dann erst wei­ter, bil­det sich ei­ne »Re­sis­ten­te Stär­ke«, die sich we­sent­lich güns­ti­ger auf den Blut­zu­cker­spie­gel aus­wirkt. So wer­den z. B. Brat­kar­tof­feln klas­si­scher­wei­se aus ER­KAL­TE­TEN Kar­toffeln her­ge­stellt.

Geräucherter Speck bzw. gepö­kel­tes Schwei­ne­fleisch

So lecker er auch ist: zu oft – im Sin­ne von re­gel­mä­ßig – soll­te man ihn nicht auf sei­nen Spei­se­zet­tel set­zen, da das für die Pö­ke­lung und Kon­ser­vie­rung des Schin­kens verwendete Nitrit-Pökelsalz aufgrund zahlreicher, in den letzten Jah­ren durch­ge­führ­ter Stu­dien im Ruf steht, in­di­rekt krebs­er­re­gend zu sein. Be­son­ders bei starker Er­hit­zung (z. B. Gril­len) be­güns­tigt es im sau­ren Mi­lieu des Ma­gens die Ent­steh­ung so ge­nannter »Ni­tro­sa­mi­ne«, die von der Wis­sen­schaft als krebs­er­re­gend ein­ge­stuft wer­den.

Zwiebeln bzw. Scha­lot­ten

Zwiebeln und der mit ihr ver­wand­te Knob­lauch sind bei­de ein na­tür­li­ches An­ti­bio­ti­kum und be­kämp­fen wirk­sam schäd­li­che Pil­ze und krank­heits­er­re­gen­de Mik­ro­or­ga­nis­men. Die Zwie­bel ist eng mit dem Knob­lauch ver­wandt und be­sitzt ge­gen­üb­er die­sem ei­ne mil­de­re Wir­kung.

Die Kom­bi­na­tion der bei­den bringt ein star­kes Duo her­vor. Bei­de ent­hal­ten wert­vol­le An­ti­oxi­dan­tien, die als Fän­ger »Frei­er Ra­di­ka­ler« un­se­ren Or­ga­nis­mus da­bei hel­fen, ge­sund zu blei­ben.

Die zur Gat­tung der Li­li­en­ge­wäch­se ge­hö­ren­den Pflan­zen ver­fü­gen zu­dem über ei­nen ho­hen Vi­ta­min- und Mi­ne­ral­stoff­ge­halt, von dem wir eben­falls ge­sund­heit­lich pro­fi­tie­ren. Ent­hal­ten sind die Vi­ta­mi­ne B1, B2 und B6 so­wie die Vi­ta­mine C und E. Au­ßer den Mi­ne­ral­stof­fen Salz, Ei­sen, Zink und Mag­ne­sium, sind noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Mi­ne­ral­stof­fe in Zwie­beln ent­hal­ten, so­dass man bei­de Pflan­zen durch­aus als hoch­wer­ti­ge Mi­ne­ral­stoff-Lie­fe­ran­ten be­zeich­nen kann.

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Michael Pagelsdorf
Dipl. Ernährungswissenschaftler (Oekotrophologe)

Kerntemperaturen und »Slow Cooking« – der neue (alte) Trend

– durch ein Braten-Kern­ther­mo­me­ter Fleisch und Fisch op­ti­mal ga­ren

Die wich­tigs­ten Gar­gra­de und de­ren em­pfoh­le­ne Kern­tem­pe­ra­tu­ren. So ga­ren Sie Rind, Kalb, Lamm, Wild, Schwein, Fisch und Ge­flü­gel per­fekt auf den Punkt. Wis­sens­wer­tes über: »Slow Coo­king – der neue (alte) Trend« und wert­vol­le Hin­ter­grund­in­fos zum The­ma Lang­zeit­ga­ren er­gän­zen un­se­ren Bei­trag.

Kerntemperaturen und Slow Cooking

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